Dividenden einfach erklärt – Der Schlüssel zum passiven Einkommen


Auf einen Blick:

  • Dividende: Gewinnbeteiligung, die an Aktionäre ausgezahlt wird, abhängig vom Jahresgewinn eines Unternehmens. Die Ausschüttung ist freiwillig.
  • Thesaurierung: Unternehmen können Gewinne auch reinvestieren, was zu langfristigen Kurssteigerungen führt.
  • Dividendenabschlag: Nach der Dividendenzahlung sinkt der Aktienkurs um den Betrag der Dividende.
  • Dividendenrendite: Verhältnis der Dividende zum Aktienkurs, typischerweise 5% solide; Vorsicht bei sehr hohen Renditen (>10%), kann einfach phänomenal oder ein Warnhinweis sein
  • Besteuerung: Dividenden werden mit der Kapitalertragssteuer besteuert, können aber durch den Freistellungsauftrag reduziert werden.
  • Zahlungsintervalle: Dividenden werden je nach Unternehmen jährlich, halbjährlich, quartalsweise oder monatlich ausgezahlt.
  • Achtung: Dividenden können jederzeit gekürzt oder gestrichen werden; breite Streuung ist wichtig.
  • Dividendenaristokraten & -könige: Unternehmen, die ihre Dividende seit über 25 bzw. 50 Jahren stetig erhöhen.

Aktien sind Anteile an einem Unternehmen. Da du nun Miteigentümer des Unternehmens bist, hast du nun auch ein Recht auf eine Gewinnbeteiligung, vorausgesetzt, das Unternehmen erwirtschaftet einen Gewinn. Hier kommen Dividenden ins Spiel.

Dividenden sind Gewinnbeteiligungen, also Geldsummen, die an die Investoren ausgeschüttet werden. Die Höhe ist abhängig vom Jahresgewinn des Unternehmens. Sie sind eine freiwillige Leistung und Unternehmen sind nicht verpflichtet, Gewinne an die Anteilseigner auszuschütten.

Eine alternative Art der Gewinnbeteiligung ist die Reinvestition des Jahresgewinns, d.h. Rücklagen können auf der Grundlage eines Beschlusses der Hauptversammlung oder auf Weisung des Vorstandes durch den Gewinn gebildet werden. Als Aktionär profitierst du auch auf diese Weise, da ein höheres Eigenkapital, in Verbindung mit positiven Gewinnaussichten für die Zukunft, langfristig zu Kurssteigerungen bei der Aktie führen wird. Die Reinvestition des Jahresgewinns in das eigene Unternehmen nennt man übrigens auch Gewinnthesaurierung bzw. Thesaurierung. Bei thesaurierenden Fonds/ETF kommt auch der Zinseszins zum tragen, aber dazu in einem anderen Beitrag später mehr.

Auf der Hauptversammlung wird die Höhe der Dividende auf der Basis eines Vorschlags durch den Vorstand beschlossen. Wenn die Dividende ausgezahlt wird, verringert sich zeitgleich am Tag der Ausschüttung der Wert der Aktie um die Höhe der Dividende pro Aktie, da ein großer Teil des Gewinns das Unternehmen verlässt, wodurch der Unternehmenswert reduziert wird. Dieses Ereignis nennt man Dividendenabschlag.
Hierfür ein Beispiel:
Aktienpreis 100,00€ –> Dividende in Höhe von 5,00€ pro Aktie wird ausgeschüttet –> Neuer Aktienpreis 95,00€ + 5,00€ Guthaben auf deinem Konto
Die Dividendenrendite (…ist die Höhe der Dividende in Relation zu deinem eingesetzten Kapital bzw. zum Preis der Aktie) beträgt 5,00% (Formel: (Dividende je Aktie / Aktienkurs) x 100 –> (5,00€ / 100€) x 100 = 5,00%)

Jetzt fragst du dich vermutlich, was eine Dividende überhaupt bringt, wenn du im Grunde nur einen Ausgleich in „Bargeld“ für die Preisminderung der Aktie erhältst… lass es mich in einfachen Worten erklären: Dir wird ein Teil deiner Investition ausgezahlt, sodass du wieder mehr Liquidität, also ungebundenes Geld, auf deinem Konto besitzt, ohne Anteile am Unternehmen verkaufen zu müssen. Mit dieser Liquidität kannst du dir nun privat etwas gönnen oder es anderweitig investieren oder mit Zinsen anlegen. Daneben wird die Aktie wieder für weitere Investoren attraktiver, da der Preis pro Aktie nun niedriger ist, wodurch die Aktie wieder mehr gekauft wird und du neben der Dividendenausschüttung zusätzliche Kursgewinne im Nachhinein erzielen kannst. Außerdem kannst du mit Aktien, die jährlich Dividenden auszahlen, ein passives Einkommen aufbauen, d.h. du lässt dein Geld investiert ohne dich darum häufig zu kümmern (passiv) und erhältst jedes Jahr eine Dividende, also einen Zins, ausgezahlt, während dein eingesetztes Kapital im besten Fall durch Kurssteigerungen weiterhin wächst. Im Grunde verdient ein Unternehmen Geld und dieses verdiente Geld wird jedes Jahr ausgezahlt, der Wert des Unternehmens sinkt durch die Auszahlung, doch dann verdient das Unternehmen wieder neues Geld, wodurch der Wert wieder steigt, bis eine erneute Dividendenausschüttung ansteht und der Zyklus erneut beginnt. Du kannst damit dein Geld investieren, bekommst aber regelmäßig einen Teil ausgezahlt, den du anderweitig nutzen kannst.

Dividenden werden genau wie normale realisierte Kursgewinne oder Zinsen mit der Kapitalertragssteuer besteuert, wobei auch hier der Freistellungsauftrag deine Steuer mindern kann.

Weltweit zahlen die Unternehmen eine Dividende jährlich, halbjährlich, quartalsweise oder monatlich, d.h. die Beteiligung des Jahresgewinns wird verteilt über das Jahr ausgezahlt. In Deutschland zahlen die meisten Unternehmen die komplette Dividende einmal im Jahr aus. Um bei jährlichen Auszahlern einen Anspruch auf die Dividende zu erhalten, muss die Aktie spätestens am Tag der Hauptversammlung in deinem Besitz sein. Bei den anderen Auszahlern gibt es gewisse Stichtage, an denen die Aktie spätestens gekauft werden muss. Alle Daten zu den einzelnen Aktien kannst du im Internet schnell recherchieren.

Wenn du dir nun Dividendenaktien heraussuchst, darfst du dich nicht von hohen Dividendenrenditen blenden lassen. Häufig sind Dividenden in Höhe von ca. 5,00% eine sehr solide Dividendenhöhe. Bei Dividendenrenditen von über 10,00% musst du allerdings schon eher aufpassen, da eine hohe Dividendenrendite oftmals bedeuten kann, dass der Aktienkurs zuvor extrem gesunken ist, was mit schlechten Nachrichten für das Unternehmen zusammenhängen könnte, wodurch wirtschaftliche Probleme nicht auszuschließen sind, die Dividendenkürzungen- oder Streichungen zur Folge haben können. Hier ist es wichtig, dass du dich selbst mit den einzelnen Unternehmen genauer befasst, d.h. die wirtschaftlichen Daten selbst zu überprüfen, Nachrichten zu der Branche oder dem Unternehmen zu lesen und aktuelle Analystenschätzungen zu recherchieren, um ein genaues Bild über das Unternehmen zu erhalten. Welche Kennzahlen hierfür wichtig sind, werde ich auf diesem Blog noch genauer erläutern.

Eine Dividende ist nicht garantiert. Ein Unternehmen kann die Dividende jederzeit kürzen oder auch ganz streichen. Entweder erwirtschaftet das Unternehmen weniger Gewinn oder bereitet weitere Investitionen vor. Auch hier ist also eine breite Streuung unabdingbar!

Einige Investoren setzen auch nur auf gewisse Dividendenzahler, z.B. Dividendenaristokraten, also Unternehmen, die über 25 Jahre ihre Dividenden jährlich erhöht haben und niemals eine Ausschüttung gekürzt/gestrichen haben. Ebenso gibt es Dividendenkönige, also Unternehmen, die über 50 Jahre ohne Unterbrechung ihre Dividende erhöht haben. Diese Taktik vermittelt ein sicheres Gefühl, allerdings kann man sich auch nicht auf solche Unternehmen komplett verlassen, da die Vergangenheit keine Garantie für die Zukunft bietet!

Warum dir Dividenden auch für deine Altersvorsorge helfen, kannst du dir bestimmt schon denken, aber um zu erfahren, wieso du dich überhaupt um deine Altersvorsorge kümmern musst, erfährst du hier.


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